Ehemalige Tanzpaare
Tanzpaare des Stadtsoldatencorps
Der Ursprung der uniformierten Karnevalsvereine geht auf den Wunsch zurück das preußische Militär zu parodieren.
Diese Parodie fand seinen Höhepunkt in der Gestalt der männlichen Funkemariechen, dass es auch beim Stadtsoldatencorps Rut- Wieß seit dem Gründungsjahr 1934 gab. Inden Anfangsjahren 1934-1937 handelte es sich dabei um Josef Paffhausen der in eineUniform mit weißem Faltenrock schlüpfte und gemütlich, gemächliche Tänze auf das Parkett legte.
Nachdem ein Verbot der Nationalsozialisten ergangen war, welches öffentliche Auftritte für Männer in Frauenkleidung untersagte, wurde das erste und männliche Funkemariechen Josef Paffhausen von Änne Fossemer abgelöst, die aufgrund der Kriegszeit unglaubliche 13 Jahre 1938-1950 für das Corps als Solomariechen tanzte.
Zu ihrem 10jährigem Jubiläum stiftete sie einen Mariechen-Orden in kleiner Auflage, der ausgewählten Kameraden überreicht wurde. Sie wurde 1950 verabschiedet.
Als erstes Funkenpaar tanzte in den Jahren 1951-1953 Christel Tellenbach Happ mit Ihrem Tanzoffizier Karl-Heinz Vesper.
Josef Paffhausen Änne Fossemer Peter Wagner (l), Christel Tellenbach, Karl-Heinz Vesper (r).
Ihnen folgten in den Jahren 1954 und 1955 Marlene Nitschke und Peter Reul.
Die Funkemariechen waren von je her nicht nur optisch das Aushängeschild des Corps, so dass sie nach ihrem äußeren Erscheinungsbild ausgewählt wurden, sondern vielmehr wurde auch stets darauf geachtet, dass sie über einen ausgezeichneten Ruf verfügten.
Marlene Nitschke und Peter Reul (Tanzpaar 1954-1955).
Denn laut den Statuten handelt es sich bei dem Mariechen nicht nur um den ranghöchsten Offizier des Corps, sondern diese haben gleichzeitig auch Weisungsbefugnis gegenüber dem Kommandanten des Corps. Im Jahre 1956 sollte Marlene Nitschke eigentlich mit Ihrem Freund Helmuth Klein das Stadtsoldatencorps auf der Bühne repräsentieren.
Er wurde jedoch bei einem tödlichen Verkehrsunfall aus dem Leben und der Mitte seiner Kameraden gerissen. In Gedenken an ihn entschlossen sich seine Kameraden in diesem Jahr keine Tanzaufführung eines Funkenpaares stattfinden zu lassen.
Marlene Nitschke übte danach noch drei Jahre das Amt des ranghöchsten Offiziers mit Ihrem Tanzpartner Horst Hansult aus.
Marlene Nitschke und Horst Hansult (Tanzpaar 1957-1959)
Als neues Mariechen präsentierten die Stadtsoldaten im Jahre 1960 Renate Decker, die in dem besagten Jahr an der Seite von Johannes Klein tanzte und im Jahre darauf als Solomariechen auftrat.
Renate Decker und Johannes Klein (1960)
Ihr folgte Renate Kabatnik die auf die Tanzerfahrung ihres Partners Johannes Klein für ein Jahr zurückgreifen konnte.
Im Jahr darauf versuchte erst Herbert Decker sein Glück auf den Brettern, die die Welt bedeuten, trat aber dann von seinem Amt nach einem Auftritt zurück. Sein Amt übernahmwieder ein altgedienter Tanzoffizier, nämlich Peter Reul.
Herbert Decker und Renate Kabatnik
1964 machten sich die Stadtsoldaten wieder auf die Suche nach einem adäquaten Ersatz für die Ehre des Funkemariechen und bedienten sich dabei auch einer Zeitungsanzeige. Man glaubte in der Person von Helmi Ritzdorf eine geeignete Vertreterin für das hohe Corps gefunden zu haben. Helmi überzeugte auch mit Ihrem Tanzpartner Gerd Stein auf der Bühne die Kameraden, nicht aber die Hüter des Gesetzes.
Helmi Ritzdorff und Gerd Stein (1964)
Da sie erst zarte 16 Jahre alt war und die Ordnungsbehörde dies bemängelte, musste sie schon ein Jahr später zum Bedauern der Kameraden ihr Amt aufgeben.
Käthe Marie Thür trug sich im Jahr 1965 in die Annalen des Corps als Tanzpartnerin von dem bereits erfahrenen Tänzer Gerd Stein ein.
Auch Marie Luise Dinkelbach griff 1966 in Ihrem ersten Jahr als Mariechen der Stadtsoldaten auf die Erfahrung von Gerd Stein zurück und debütierte an seiner Seite auf der Bühne des Linzer Karnevals.
Marie Luise Dinkelbach und Mella Küpper als Tanzpaar der Stadtsoldaten 1967/68
In den zwei darauffolgenden Jahren bildete sie mit Mella Küpper das Tanzpaar und Aushängeschild unseres schönen Corps.
Mit dem traditionellen und obligatorischen Stippeföttchen-Tanz der Kameraden sowie dem Paartanz mit Ihrem Partner Werner Schmitz begeisterte in den Jahren 1969-71 Rosi Nitschke das närrische Volk.
Rosi Nitschke und Werner Schmitz (1969-71)
Zu der tänzerischen und mittlerweile bis in den Leistungssport gehenden akrobatischen Herausforderung besteht der Reiz in der Aufgabe das Corps zu repräsentieren, aber auchaus dem Aufbau eines blinden Verständnis und Vertrauen zwischen den beiden Tanzpartnern. Dies führte auch mehrfach dazu, dass aus dem Tanzpaar ein Liebespaar wurde und in zwei Fällen auch ein Ehepaar.
Werner Schmitz und Ingrid Schmitz (1972)
So erging es auch Ingrid Schmitz, die zuerst an der Seite von Werner Schmitz tanzte (1972), das Jahr darauf an der von Mella Küpper (1973) und die folgenden vier Jahre (1974-77) an der Seite ihres späteren Ehemanns Ferdi Ehrenberg.
Ingrid Schmitz und Ferdi Ehrenberg (1974-77)
In den Jahren 1978 und 1979 bildeten Marion Kehrig und Hans Walter Burkard das Tanzpaar des hohen Corps. Wie auf dem Foto unten zu sehen ist, zeigten sie ihr Können nicht nur auf Proklamationen und Sitzungen in Sälen, sondern auch, wie es zu der damaligen Zeit üblich war, Rosenmontag morgens auf dem gepflasterten Rathausvorplatz.
Marion Kehrig und Hans Walter Burkard (1978-79)
Neue Wege in Sachen Tanzpaar ging man in den Jahren 1980 und 1981. In diesen beiden Sessionen standen erstmals zwei Tanzpaare für das Stadtsoldatencorps auf der Bühne. Dies war zum einen im Jahre 1980 die beiden Funkemariechen Raphaela Thelen und Birgit Mohr mit ihren Tanzoffizieren Jocki Klein und Norbert Reul.
Karin Söffing und Johannes Mesenholl (1981)
1981 waren es die Tanzpaare Karin Söffing und Johannes Mesenholl und Dorothee Schmidt und Bernd Burkard (Foto oben). Dorothee und Bernd ein weiteres Tanz- und Ehepaar übten ihr Amt 3 weitere Jahre bis 1984 der Jubiläumssession zum 50. Geburtstag der Stadtsoldaten aus. Den Höhepunkt fand ihre Ära in ihrem letzten Jahr als Tanzpaar im gemeinsamen Funkentanz mit dem Tanzpaar des Husarencorps Grün-Weiß Gabi Nitschke und Martin Donner. Diese bis dato einmalige Darbietung stellte mal wieder unter Beweis, dass unter den Corps zwar eine gesunde Konkurrenz besteht, dies jedoch niemanden daran hindert, für seinen vaterstädtischen Karneval gemeinsam Höhepunkte zu erarbeiten und zu setzen.
Im Jahre 1985 war das Stadtsoldatencorps erstmals seit langem nicht in der Lage, eineMännertanzgruppe auf die Beine zu stellen.
Durch Beate Welters und Klaus Birrenbach war das Corps trotzdem in der Lage ein sehr ansehnliches Programm anzubieten. Klaus und Beate tanzten für das Corps noch einweiteres Jahr, bevor Beate ihren Rücktritt erklärte.
In Beates Fußstapfen trat 1987 Judith Wirth, die Tochter unseres damaligen 2. Kassieres Günter Wirth. Sie trainierte und tanzte, nachdem sie bedingt durch zwei Trainingsverletzungen zweimal in Folge aussetzen musste, 1989 erstmalig mit ihrem Tanzoffizier Klaus.
Damit das Stadtsoldatencorps in der Session 1988 nicht ganz auf ein Mariechen verzichten musste, sprang Mariechen Holgina (Holger Tietze) ein, um mit den Kameraden als männliches Funkenmariechen eine flotte Sohle auf das Parkett zu legen.
In der Gewissheit eine alte Tradition wieder aufleben zu lassen war der Auftritt in Frauenkleidern ein voller Erfolg ganz nach Stadtsoldatenart.
1990 tanzte Judith noch an der Seite von Andreas Cabalzar und beendete nach der aufgrund des Golfkrieges ausgefallenen Session 1991 ihre Amtszeit als Funkenmariechen der Stadtsoldaten.
Als Judiths Nachfolgerin war schnell mit Petra Kramer ein Erpeler Mädchen gefunden, die mit ihrem damaligen Freund Joseph Reuter das Tanzpaar bildete. Verletzungsbedingt musste Joseph von der Rolle als Tanzoffizier zurücktreten, so dass in der Session kein Funkentanz dargeboten werden konnte.
Petra Kramer und Markus Paffhausen (1993 – 1997)
Im darauffolgenden Jahr erfüllte sich Markus Paffhausen seinen lang gehegten Kindheitstraum und bewarb sich als Tanzoffizier beim ältesten Linzer Corps. 5 Jahre lang schwang er mit Petra gemeinsam das Tanzbein und ging durch die harte Schule von Petra Bernhardt, der damaligen Tanztrainerin unseres Corps. Petra zog sich dann 1997, nach 6 aktiven Jahren aus dem Amt des höchsten Offiziers unseres Corps zurück.
Katja Paffhausen und Markus Paffhausen (1997 – 2000)
In den folgenden 3 Jahren tanzten Katja Paffhausen und Markus Paffhausen für das hohe Corps und feierten mit ihm die Höhepunkte, den Besuch der Stampede in Calgary/ Canada und der Millenniumssession 2000 mit Prinz Siggi. Wegen der Namensgleichheit wurde der Kommandant nicht müde daraufhin zu weisen, dass das Tanzpaar weder verwandt noch verschwägert sei. Katja und Markus ließen sich bei dem Bewältigen diverser Hebefiguren durch die Rot-Weißen Freunde aus Vettelschoß, ins besonders in der Person von Hiltrud Enkelmann, unterstützen und feierten bei ihrem Auftritt Weiberfastnacht 2000 auf der Möhnensitzung in Vettelschoß ihren letzten und perfekten Auftritt.
Marion Bündgen und Markus Paffhausen (2001 – 2004)
Die Nichte des Kommandanten, Marion Bündgen, trat dann in der Session 2001 das schwere Erbe an und meisterte diese Aufgabe mit Bravour an der Seite des erfahrenen Tanzoffiziers Markus Paffhausen. 2002 beschlossen die Tanzpaare der vier Tradition Corps des Linzer Karnevals nämlich Stadtsoldaten, Rote Husaren, Husarencorps Grün-Weiß und Funkencorps Blau-Wieß gemeinsam einen Vierer-Tanz nach Kölner Vorbild einzustudieren. Gesagt getan.
In dieser Session tanzten die vier Tanzpaare der großen Linzer Corps. Gleichzeitig verabschiedete sich Markus Paffhausen nach 10 Jahren aktiver Zeit als Tanzoffizier von seinem Mariechen Marion und der Bühne.
Marion Bündgen und Jürgen Ziegler (2005)
Ihm folgte 2005 Jürgen Ziegler als Tanzoffizier, der mit Marion noch ein weiteres Jahr das Tanzpaar bildete. Marion trat nach der Session 2005 nach fünf Jahren vom Amt des Funkenmariechens zurück.
Vera Demuth und Jürgen Ziegler (2006 – 2009)
In der Session 2006 bilden das langjährige Mitglied des Musikzuges und heutiger 1. Kassierer Jürgen Ziegler zusammen mit Vera Demuth das Funkenpaar unseres Corps. Vera, die, wie auch die letzten beiden Mariechen aus der Kaderschmiede der Roten Husaren stammt, hatte neben dem Amt des Funkenmariechens auch die schwere Aufgabe des Trainerjobs für die Männertanzgruppe übernommen.
Bis zum Jahr 2012 bildeten Vera Demuth und Stefan Willscheid das Tanzpaar der Stadtsoldaten.
Im Jahr 2013 übernahm Hanna Bahles das Amt des Funkemariechens und trat somit in die Fußstapfen Ihrer Mutter Raphaela, die ihm Jahr 1980 unser Funkemariechen war. Bis ins Jahr 2015 bildete Hanna gemeinsam mit Stefan Willscheid unser Tanzpaar.
Die schmucke, hübsche „Marie“ heißt Svenja Müller und ist ausgebildete Ergotherapeutin. Bereits seit ihrem 5. Lebensjahr hat sie „tanzen“ zu ihrem Hobby auserkoren. Bis zur Karnevalssession 2013/2014 tanzte sie in dem mit uns befreundeten Tanzcorps Rot-Weiß Vettelschoß. Hier hat sie auch an Turnieren teilgenommen und kann so auf langjährige, wertvolle Erfahrung zurückgreifen. Seit Mai 2015 war sie unsere Marie und sie freut sich immer noch auf jeden Auftritt, als sei es ihre Premiere.
Unser Tanzoffizier heißt Sebastian (Mesi) Mesenholl, ist technischer Mitarbeiter bei einem Mittelstandsunternehmen in Bornheim und kommt aus den Reihen der aktiven Stadtsoldaten. Begonnen hat er als junger Bub im Musikzug und spielte fast 20 Jahre begeistert die Trommel. Mit der aktiven Corps Mitgliedschaft seit 2005 tanzte er mit Akribie und Leichtigkeit in der beliebten Männertanzgruppe, die es immer wieder verstand, das junge Narrenvolk zu begeistern. Fit hält er sich durch seine sportlichen Hobbys Fußball und Laufen.
Svenja Saal und Sebastian Mesenholl (2009 - 2023)
Sage und schreibe acht Jahre war Svenja Saal als Funkenmariechen das höchstdekorierte aktive Mitglied des Stadtsoldatencorps. Sie war mit ihrem Tanzoffizier Sebastian Mesenholl (Mesi) das Dienstälteste Tanzpaar in der Corps-Geschichte.
Bereits seit ihrem 5. Lebensjahr hat sie „tanzen“ zu ihrem Hobby auserkoren. Bis zur Karnevalssession 2013/2014 tanzte sie in dem mit den Stadtsoldaten befreundeten Tanzcorps Rot-Weiß Vettelschoß. Hier hat sie auch an Turnieren teilgenommen und konnte so auf langjährige, wertvolle Erfahrung zurückgreifen. Seit Mai 2015 war sie „uns´ Marie“ und freute sich immer auf jeden Auftritt, als sei es ihre Premiere. Nach der Session 2023 trat Svenja als Mariechen zurück.
Mit viel Talent, Leidenschaft, Professionalität und tänzerischem Können hat sie ihre verantwortungsvolle Aufgabe großartig erfüllt. Mit ihrem Charme, Fröhlichkeit und ihrer positiven Ausstrahlung eroberte sie die Herzen der Kameraden.
Ihre „staatse Kääls“ sagen Danke Svenja!
Als Tanzmariechen ging sie zwar in den wohlverdienten Ruhestand, aber so ganz kann sie das Tanzen nicht lassen. Sie bleibt dem Corps Glücklicherweise noch als Trainerin des neuen Funkenpaars mit dem neuen Mariechen Jelena Scheidt und dem bisherigen Tanzoffizier Sebastian Mesenholl erhalten.
© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.